Die Bewirtschaftung von Wasser in Kroatien hat eine lange und facettenreiche Geschichte, die bis zurück in die Antike reicht. Bereits die Römer bauten Aquädukte und Brunnen, um die Wasserversorgung in ihren Siedlungen in Kroatien sicherzustellen.
Im Mittelalter entstanden viele Städte entlang der Adriaküste, die durch ein ausgeklügeltes Netz von Zisternen und Wasserkanälen versorgt wurden. Insbesondere Dubrovnik war für sein fortschrittliches Wasserversorgungssystem bekannt, weil frisches Wasser aus den Bergen die Stadt versorgt.
Während der Habsburger Herrschaft im 19. Jahrhundert entstanden Stauseen und Dämme, die nicht nur der Wasserversorgung, sondern auch dem Hochwasserschutz dienten. Diese Entwicklungen wurden im 20. Jahrhundert weitergeführt, wobei der Bau großer Wasserkraftwerke und Bewässerungssysteme eine bedeutende Rolle spielte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und während der Zeit Jugoslawiens wurden umfangreiche Wasserprojekte initiiert, um die industrielle Entwicklung zu unterstützen und die Landwirtschaft zu fördern. Die Unabhängigkeit Kroatiens im Jahr 1991 brachte neue Herausforderungen und Chancen. Seitdem hat das Land in den Ausbau moderner Wasserversorgungssysteme und die Verbesserung der Wasserqualität investiert.
Geographisch kann Kroatien in Bezug auf die Wasserversorgung in folgende zwei komplett unterschiedliche Vegetationsräume eingeteilt werden:
Das Landesinnere
Die oberen zweidrittel Kroatiens gehören hydrologisch zum Einzugsgebiet der Donau. Dieser Bereich wird mit ausreichend Wasser landwirtschaftlich stark genutzt und stellt die Wasserversorgung vor Herausforderungen.
Die Küste
Die Donau-Adria-Wasserscheide:
Aktuelle Herausforderungen der Wasserwirtschaft in Kroatien
Heute steht Kroatien vor der Aufgabe, nachhaltige Bewirtschaftungspraktiken zu fördern, um den Herausforderungen des Klimawandels und der steigenden Nachfrage nach Wasser gerecht zu werden. Dies beinhaltet die Pflege traditioneller Wasserquellen und den Schutz der natürlichen Wasserspeicher, um eine nachhaltige Nutzung für zukünftige Generationen zu gewährleisten.
Wasserknappheit:
In einigen Regionen Kroatiens, insbesondere in den südlichen Küstengebieten und auf den Inseln, kann es während der trockenen Sommermonate auch wegen des Tourismus zu Wasserknappheit kommen.
Veraltete Infrastruktur:
Ungleichheiten bei der Wasserversorgung:
Wasserverschmutzung:
Historische Beispiele der Wasserbewirtschaftung in Kroatien
Die Wassermühlen der Slunj in Rastoke:
Sie befinden sich zwischen dem Nationalpark Karlovac und den Plitvicer Seen am Zusammenfluss der Flüsse Korana und der höhergelegenen Slunjčica. Die dort angesiedelten Wassermühlen sind seit dem 17. und 18. Jahrhunder ein atemberaubender Anblick. Diese Mühlen waren noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Die Mühlen von Rastoke sind eine komplexere technische Einheit, deren Funktion durch die autochthone Architektur dieses Gebietes zur Perfektion gebracht wurde. Die Raumeinteilung der Wassermühlen ist vollkommen ihrer Funktionalität unterteilt. Rastoke wird auch als “das kleine Plitvice” oder “die kleinen Plitvicer Seen” bezeichnet. Im Gegensatz zu den Plitvicer Seen ist Baden in der Korana erlaubt.
Sie sind ein bemerkenswertes historisches und kulturelles Wahrzeichen in Kroatien. Rastoke ist der historische Kern der kroatischen Stadt Slunj und liegt im gebirgigen Teil von Mittelkroatien.
Die Wassermühlen in Gacka:
Region Šibenik-Knin:
Aquädukt von Salona zum Diokletianpalast in Split:
Das Amphitheater in Pula:
Zisternen und Wasserkanäle von Dubrovnik: