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Was sollte vor einer Reise nach Island beachtet werden?

Autorenbild: Manfred PreyerManfred Preyer

Aktualisiert: 8. Jan.




Eine Reise nach Island ist ein unvergessliches Abenteuer ! Aus zwei gegensätzlichen Gründen: Horror, wenn die Vorbereitung schlecht und schlampig war oder Begeisterung, wenn Sie sich gut und sorgsam gewappnet haben. In weiterem Folgen widmen wir uns einer guten Vorbereitung:


Reisezeit und Reiseroute: Die Ringstraße, Ballungszentren und das Vesturland können das ganze Jahr über bereist werden.

Aufgrund von topographischen und meteorologischen Gegebenheiten können die Schotterpisten auf das Hochlands, das Wandergebiet um Þórsmörk (Thorsmörk), Landmannalaugar und Teile vom Westfjorde nur mit 4x4-Fahrzeug und im Sommer befahren werden. Bei der Routenauswahl empfiehlt sich der golden Circle, der Süden unbedingt bis Vík í Mýrdal (Vik), wenn zeitlich möglich natürlich auch weiter bis zur Gletscherlagune Jökulsárlón. Neben der spektakulären Halbinsel Reykjanes, wo sich auch der Flughafen Keflalvik befindet sind Reykjavik, das Vesturland, die Westfjorde und der Myvatn-See bei einer ganze Umrundung der Ringstraße inklusive Abstecher nach Ostgrönland die Highlights.


Ausrüstungtipps: Das Wetter in Island ist sehr wechselhaft und auch im Sommer kann es schneien. Dementsprechend ist wärmende Kleidung im Zwiebellook einzupacken, um auf alle Wetterlagen vorbereitet zu sein. Warme, wasser- und winddichte Kleidung ist ganzjährig mitzunehmen. Die Temperaturen können auch im Hochsommer, speziell im Hochland, im negativen Bereich liegen. Vor allem der Niederschlag kann ausdauernd stattfinden und zum Beispiel die wärmeisolierende Wirkung von Daune stark heruntersetzen. Bei Camping ist immer eine kälte- und windresidente Ausrüstung mitzunehmen. Bei Jacke, Schlafsack und Schlafsackunterlage sind auf entsprechenden Temperaturbereiche zu prüfen. Der Extremtemperaturbereich ist nicht das Maß für die mitzunehmende Ausrüstung, sondern es sollten sich die nächtlichen Temperaturen im Komfortbereich der Ausrüstung zumindest wiederfinden.

An Kleidung so viel wie möglich am Körper tragen, lieber mehrere dünne Lagen anstatt eines schweren Mantels mitnehmen.


Budget: Island ist bekannt für sehr hohen Lebenshaltungskosten. Zum Beispiel kostet ein Kilogramm Brot um 10€, die Gemeinschaftsunterkunft ist ab 70€ zu haben und ein Liter Kraftstoff schlagen mit 2,30€ zu buche. Bußgelder können von der Polizei per Kreditkartenzahlung sofort eingefordert werden und fangen bei Geschwindigkeitsübertretung bei 300 Euro an.


Flugverbindungen:

Der internationale Flughafen Keflavik (KEV) liegt ein wenig mehr als eine Stunde Fahrzeit von der Hauptstadt Reykjavik entfernt und wird von allen Europäischen Metropolen und Nordamerika angeflogen. In Reykjavik gibt es den lokalen Flughafen Reykjavík Airport (RKV), der die Inlandsverbindungen bedient.


Schiffverbindungen:

Die Smyril-Line betreibt eine Fährverbindung, die auch Autos und Wohnmobile mitnimmt. Die einzige ganzjährige Fährverbindung dockt von Hirtshals in Dänemark kommend über die Färöer-Inseln in Seyðisfjörður im Osten von Island an. Sonst fahren Kreuzfahrtschiffe aus Irland, England, Deutschland, Frankreich, Dänemark und Norwegen direkt oder von Kanada über Grönland die Insel an.


Busnetz:

Der öffentliche Busbetreiber Strætó bietet hauptsächlich in und um Reykjavik Busrouten an, umrundet Island auf der Ringstraße und deckt das Vesturland und die Westfjords ab. Aber öffentliche Verkehrsmittel sind abseits der Ballungszentren dünn ausgebaut.


Individualverkehr: Die flexibelste Lösung, um eine Rundreise zu unternehmen ist mittels Auto, Caravan oder Motorrad. Der Aufpreis zu einem allradbetriebenen Fahrzeug liegt bei den Verleihfirmen um zwanzig bis vierzig Prozent. Es lohnt sich hier Preise zu vergleichen. Will man mit dem Auto oder Caravan auf das Hochland, dann benötigt man einen allradfähigen Wagen oder ein Motorrad. Beide sind aber nur auf den Schotterpisten erlaubt, die nur im Sommer geöffnet sind.

Beim Tanken ist auf eine ausreichende Einkaufsreserve bei der Kreditkarte zu achten, da neben den tatsächlichen Tankkosten bei manchen Tankstellen, wie zum Beispiel N1, vor dem Tankvorgang auf der Kreditkarte zirka 180 Euro blockiert werden, die erst mehrere Tage nach dem Tankvorgang wieder freigegeben werden.


Reisen im Winter

  • Temperaturen im Winter:

    Es können arktische, klimatisch anspruchsvolle Bedingungen mit Spitzenwindgeschwindigkeiten über 200 km/h und Temperaturen 25 Grad unter Null in Island vorherrschen. Dies gilt es während der Planung und Vorbereitung auf einer Wintereise zu berücksichtigen. Genauso kann Tauwetter ebenfalls Risiken wie Hangrutschungen oder Gletscherschmelzen hervorrufen.

  • Winterliche Fahrverhältnisse:

    Asphaltiert ist die Ringstraße, die Ballungszentren und wichtige Hauptverkehrsadern. Die Highlands und Westfjords haben fast ausschließlich Schotterpisten, die in den Karten als F-Straßen verzeichnet sind und zumindest zwischen November und April für den Fahrzeugverkehr gesperrt sind. Bezüglich Straßensperren informier der isländische Straßendienst road.is verlässlich und zeitnah. Auf den offenen Straßen gibt es bei Schneelage ein "Whiteout", immer dann, wenn wenn ein überlanger Truck auf den eisigen Rumpelpisten entgegenkommt oder gerade ein Schneesturm wütet. Ebenfalls können starke Winde oder plötzlich vereiste Straßenabschnitte zur lebensbedrohlichen Gefahr werden. Weiters gilt es vorab die Tankstellendichte zu berücksichtigen und außerhalb der Ballungszentren auch kurze Öffnungszeiten der Geschäfte und Restaurants nur bis Mittag zu erwarten sind. An Feiertagen ist es möglich, dass alle Geschäfte geschlossen sind. Bei Tankstellen ist es meist möglich, auch über Automat zu bezahlen. Manche Landhotels, Guesthouses und Campingplätze sind oft sehr weit entfernt vom nächsten Laden, Restaurant oder Tankstelle und somit ohne Zugang zu einer Grundversorgung.

  • Reiseroute: Aufgrund der instabilen Wetterlage sollte mehrmals täglich der isländische Straßendienst über die Seite road.is und der Wetterdienst vedur.is abgefragt werden. Mit stark wechselnden Wetterverbindungen ist speziell der Süden der Insel betroffen, da dort oft Kälteeinbrüche und auch Sturmböen bis zu 200 km/h über das Land fegen. An solchen Tagen werden nicht passierbare Abschnitte auf der Ringstraße meist ohne Vorwarnung gesperrt.

  • Buchung der Unterkunft: Bei Schlechtwetterlage ist es ratsam die letzte Übernachtung nicht zu weit weg vom Flughafen einzuplanen und die Buchung von Unterkünften kann wegen weniger Touristen auch sehr kurzfristig, unter Umständen sogar tagesaktuell, gebucht werden.

  • Campingplätze im Winter:

    Camping im Winter ist in Island eine einsame Angelegenheit. Oftmals ist man der einzige Anwesende am gesamten Campingplatz. Meist wird Online eingecheckt und man hat so 24 Stunden Zugang. Aber es haben leider nur sehr wenige Campingplätz über den Winter geöffnet. Eine Übernachtung im Fahrzeug ist mit der richtigen Vorbereitung eine flexible und zeitschonende Alternative. Aber Achtung, in Island darf nur im Hochland und Landesineren, den Westfitfidir und Austerland kampiert werden, wenn dort keine touristische Infrastruktur verfügbar ist. Bei problematischer Wetterlage bietet zum Beispiel der Coworking-Spaces The Blue Bank an den Westfjords einen 24/7-Zugang mit Gemeinschafts-Schlafplätze an, siehe Coworking-Spaces in Island.

  • Öffnungszeiten im Winter: Die Öffnungszeiten sind der dunklen Jahreszeit angepasst. So sperren Supermärkte nicht vor 9 Uhr in den Wintermonaten auf. Nur im Hauptstadteinzugsgebiet sind einige Supermärkte und Tankstellen vierundzwanzig Stunden geöffnet. Außerhalb der Ballungszentren sind in der Früh manche Tankstellen und Backereien (bakery shops) schon zeitiger geöffnet. Speziell über Weihnachten und Silvester gibt es vermehrt Schließtage.

Vorbereitung für eine Reise in das Hochland auf den F-Roads (nur im Sommer möglich)

  • Die Seiten road.is (Straßendienst) und vedur.is (Wetterdienst) täglich konsultieren und bei Gefahren Informationen beim Beherbergungsbetrieb einholen.

  • Erste-Hilfe-Apotheke mit Wundsalbe, Wärmequelle und Notration zum Essen, Superkleber, Biwaksack und Aludecke um im Hochland im Notfall eine Nacht zu überleben. Moskitoschutz und Kopfnetz für die Myvatn-Region im Sommer.

  • Auch im Sommer ist festes Schuhwerk, Winterkleidung mit Kopfbedeckung, Handschuhen und bei Gletscherbegehungen Spikes für Schuhe und Schnee/Sonnenbrille notwendig sein.

  • Mobiltelefon und Mobiltelefonhalterung für den Leihwagen, da alle F-Straßen Netzabdeckung haben.

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